Eine Schule ohne Strategie, ist wie eine Nussschale auf einem Ozean, oder was die Vision der GLS-Bank mit Klarheit an freier Schule zu tun hat

29. November 2020

Selten höre ich in reformpÀdagogischen Schulen das Wort Strategie.

Was ist das ĂŒberhaupt?

Inspiriert zu diesem Blogpost hat mich ein GesprĂ€ch mit Anna, das ich letzte Woche fĂŒhrte. Anna ist SchulgrĂŒnderin und VorstĂ€ndin, einer Schule, die das zweite Jahr besteht. Sie hat Anfang dieses Schuljahres nun endlich eine PĂ€dagogin gefunden, die als Klassenlehrerin und als Schulleiterin an ihrer freien Schule bereit ist zu arbeiten. Paulina hat bisher noch keine Erfahrung an einer freien Schule, hat aber eine sehr gute Art mit den Kindern, so erlĂ€utert Anna das bei unserem GesprĂ€ch. Wie an vielen freien Schulen hat Paulina den Leitungstitel nur pro forma, da die Entscheidungen gemeinsam im Team getroffen werden sollen. Doch leider lĂ€uft das Miteinander nicht so richtig rund.

Seit einigen Wochen fĂ€llt auf, dass Paulina immer wieder Verhaltensweisen gegenĂŒber Eltern zeigt, die die Eltern bevormunden und von oben- nach- unten behandeln. Nicht nur Anna, sondern auch andere Mitarbeiter*innen an der Schule sind irritiert und die ersten Stimmen wurden bereits laut, die verlangen, dass die Lernbegleiterin, die ja auch als Schulleiterin eingesetzt ist, die Schule verlassen muss, da sie nicht in die Kultur des Miteinanders passt.

Die Kultur des Miteinanders steht im Genehmigungskonzept, als gleichwĂŒrdig und respektvoll, es gab aber bisher keinn Prozess, das Genehmigungskonzept mit den nun an der Schule arbeitenden Menschen zu implementieren.

Die VorstĂ€ndin suchte das GesprĂ€ch mit Paulina und fand klare Worte, dass sie eine konkrete VerhaltensĂ€nderung in Richtung eines gleichwĂŒrdigen und respektvollen Umgangs mit den Eltern erwartet. VerstĂ€ndlicherweise. Doch ist dieses Vorgehen zielfĂŒhrend, erfolgsversprechend und respektiert es die GesprĂ€chspartnerin in dem Maße, das sich die VorstĂ€ndin ja so sehr wĂŒnscht?

Generell möchte ich anmerken, dass VerhaltensÀnderungen langsam und in kleinen Schritten erfolgen, da unser Gehirn gerne Energie spart und unser Verhalten automatisiert. Eine VerhaltensÀnderung braucht jedoch viel Reflexion und Bewusstheit und ist ein richtiggehender Energiefresser.

Das nur am Rande, um zu verdeutlichen, dass ein einziges GesprĂ€ch wahrscheinlich nicht ausreicht. Ich wĂŒrde tatsĂ€chlich einen Teamentwicklungsprozess vorschlagen und den vorliegenden Konflikt als Anstoß nehmen, die gemeinsame Kultur partizipativ zu entwickeln.

Könntee es in Zukunft fĂŒr diese Schule ressourcenorientierter sein, bereits beim Bewerbungsverfahren auf die generelle Grundhaltung zu achten. Sicher, doch auch dafĂŒr braucht es eine Grundlage und die legt der besagte Teamentwicklungsprozess. Nur eine Vereinbarung, die von allen an der Schule aktiv sich einbringenden Menschen getragen und gelebt wird, ist eine nachhaltig aktive Vereinbarung.

ZurĂŒck zur Schulleiterin aus meinem Beispiel. Was könnten nun erste, wirkungsvolle Schritte sein, hin zu einer Lösung des bestehenden Konflikts und hin zu einer Klarheit bezogen auf das Verhalten der Erwachsenen an der Schule?

Folgende Fragen könnte sich die VorstÀndin stellen:

Warum zeigt Paulina das respektlose Verhalten?

– Merkt sie es selbst vielleicht gar nicht und hat hier einen blinden Fleck? Dann wird das GesprĂ€ch möglicherweise sehr schnell zum Erfolg fĂŒhren, denn die klaren Worte der VorstĂ€ndin erhellen den blinden Fleck und die VerhaltensĂ€nderung kann sofort aktiv werden.

– Hat die Schulleiterin keine Lust respektvoll zu sein, sieht sie es zum Beispiel nicht ein, weil ihr Rollenbild einer PĂ€dagogin beinhaltet, dass sie es besser weiß, als die Eltern? Das wĂŒrde bedeuten, dass tatsĂ€chlich bei der Einstellung etwas ĂŒbersehen wurde, oder sogar ein Fehler gemacht wurde. Dann mĂŒsste eine Mindset-Änderung erfolgen, der erste Schritt wĂ€re dafĂŒr, dass die Schulleiterin diese Änderung auch vollziehen will.

– Agiert sie im Stress so oder dann wenn sie unter Zeitdruck steht, wenn ihr alles zu viel wird? Das ist keine Entschuldigung, aber man hĂ€tte in diesem Falle einen sehr klaren und recht einfachen Ansatzpunkt fĂŒr ein GesprĂ€ch, nĂ€mlich zu klĂ€ren welche Stresspunkte gerade vorliegen und wie damit umgegangen werden könnte. („Was brauchst du, damit du das Verhalten nicht mehr zeigen musst?“)

Egal welcher der drei GrĂŒnde vorliegt, in jedem Fall liegt die Vermutung nahe, dass in der besagten Schule die Strategie (bestehend aus sieben Elementen, die ich weiter unten darstelle), noch nicht klar herausgearbeitet ist.

Warum die BeschĂ€ftigung mit der eigenen Strategie fĂŒr jede Schule (nicht nur fĂŒr die in meinem Eingangsbeispiel), entscheidend ist und welche ersten konkreten Schritte sinnvoll, ja sogar absolut essentiell sind, darĂŒber schreibe ich im Folgenden:

Was ist die Strategie und wofĂŒr ist sie bei einer Schule essentiell

Eine Strategie ist ein genauer Plan, der dazu fĂŒhrt, dass man Ziele erreicht.

Jetzt hat eine reformpĂ€dagogische Schule ein besonderes Konzept, als Voraussetzung fĂŒr die Genehmigung.

Dieses Konzept ist meist mindestens 30 Seiten lang und enthÀlt viele Ziele.

Ziele, die noch keine konkreten Umsetzungsvorbilder haben, Ziele, die noch keine konkreten Entscheidungsrichtlinien bieten fĂŒr den Alltag.

ZurĂŒck zum Bild der Nussschale:

Kein Wunder, dass die Menschen an der Schule schwimmen, wenn folgende Fragen nicht konkret beantwortet sind:

7 wichtige Elemente beim Aufbau einer Strategie

1. Was ist unsere Vision? Ohne Vision gibt es nÀmlich keine Strategie.

Das sogenannte „Vision Statement“ ist einer der zentralen Bestandteile einer guten Strategie. Dabei sollte man klar langfristig denken. Wohin soll die Reise der Schule hingehen, wo soll diese in 3, 5 oder mehr Jahren stehen?

Speziell hier sollte man darauf achten wirklich seinen eigenen Kern und seine eigenen Ziele herauszuarbeiten und sich damit ĂŒber mehrere Stunden und Tage zu beschĂ€ftigen. Diese Vision ist dann die Grundlage fĂŒr alle weiteren Schritte.

Ein gutes Beispiel ist die Vision der GLS-Bank:

Wir wollen das Geldsystem verĂ€ndern, damit Geld fĂŒr die Menschen da ist, nicht umgekehrt.

Wenn eine Schule ihre Vision festlegt, dann ist das dann sehr kraftvoll, wenn die Vision im tÀglichen Miteinander aktiv ist und allen Menschen an der Schule, ob neu oder alt, bekannt und prÀsent ist.

Es ist also entscheidend die Vision zum Leben zu erwecken und als Richtschnur und Grundlage zu benutzen.

Dann wirkt sie wie ein Magnet, der ausrichtend, klÀrend und verbindend wirkt.

Eine richtig starke Sache!

Das fĂŒhrt mich zum zweiten Punkt einer starken Strategie:

2. Die Mission – Klarstellen wer man ist

Im Gegensatz zu der Vision, die die Zukunft beschreibt, ist die Mission die Beschreibung was man als Schule darstellt.

Die Mission geht darauf ein, was einen einzigartig macht und worum man die Welt bereichert.

Etwas unternehmerischer ausgedrĂŒckt, könnte man auch sagen, die Mission beschreibt, womit man die Kunden glĂŒcklich macht. Dabei kann man sich jetzt ĂŒberlegen, ob die Eltern oder die Kinder oder beide als Kunden betrachten möchte, die im optimalen Falle das Gleiche oder Ă€hnliches wollen. Im nicht so optimalen Fall wollen die Eltern vielleicht etwas anderes als die Schule und das Kind/ der Jugendliche hat wiederum seinen eigenen Blickwinkel. Dann hilft die KlĂ€rung der Mission enorm, um das Vorgehen festzulegen.

Vielleicht spricht dich das Bild der Eltern/Kinder als Kunden nicht an und du möchtest fĂŒr deine Schule dieses VerhĂ€ltnis fĂŒr dich anders beschreiben.

Kein Problem, doch lass es uns einfach halten: Ich finde das Bild einer Gemeinschaft, in der alle Ähnliches wollen, aber unterschiedliche Aufgaben und Rollen haben, sehr passend.

Das ist natĂŒrlich kein SelbstlĂ€ufer, sondern dafĂŒr muss immer wieder etwas getan werden und klĂ€rende Konflikte, können die Richtschnur sein, um zu sehen, wo dieses sehr hohe Ziel noch nicht erreicht wurde.

Implizit ist in der Mission auch enthalten, wofĂŒr die Schule nicht steht, was sie nicht anbietet. Das halte ich persönlich fĂŒr mindestens genauso wichtig. Oft ist es sinnvoll, auch bezogen auf die Nicht- Mission fĂŒr Klarheit zu sorgen. Im Bereich Schule kann es sonst sehr leicht passieren, dass die Erwachsenen ein Bild von Schule haben oder entwickeln, das nicht mit der Mission ĂŒbereinstimmt und stĂ€rker herauskommt, wenn Zeitmangel oder Stress am Wirken sind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir alle sooo vielen Stunden an Regelschulen verbracht haben und unbewusst das wieder austeilen, was wir dort selbst eingesteckt haben. Vor allem, wenn wir unter Stress und Zeitdruck stehen und uns die Zeit nicht nehmen, zu reflektieren.

Ich empfehle in diesem Fall möglichst zeitnah die Diskepanz zur Mission anzusprechen. Das geht zum Beispiel gut mit den Worten „Mich iritiert
.“ oder „Ich beobachte XY, das haben wir nach meiner Meinung anders vereinbart, nĂ€mlich so und so.“

Die positiv formulierte Mission wirkt stark klÀrend, reicht aber meiner Meinung nach noch nicht aus.

ErgÀnzend braucht es einen Prozess, der zum Ziel hat in eine gemeinsame Grundhaltung zu kommen. Dieser sollte die Mission ergÀnzen.

Ein gutes Beispiel fĂŒr ein Mission- Statement ist das des Drogeriemarktes dm:

So wie ich mit meinen Mitarbeitern umgehe, so gehen sie mit den Kunden um– diese einfache und doch essentielle Erkenntnis liegt der Arbeitsgemeinschaft dm zugrunde.

GrundsÀtzlich ist es möglich die Vision und die Mission gemeinsam zu beschreiben und zu bearbeiten. Dabei sollte man aber klar abgrenzen, dass man beschreibt wo man jetzt ist, was man jetzt darstellt und was man alles unternimmt um sich in Zukunft auf seine Vision hinzubewegen.

3. Die Werte einer Schule

Indem man sich mit seinen Grundwerten beschĂ€ftigt, kann man auch schnell abgrenzen, was man fĂŒr Werte als Schule/Unternehmen vertritt und welche man meidet. Dies ist auch fast wie eine Anleitung, wie man arbeitet um die eigenen Ziele zu erreichen.

Folgende Werte vertritt zum Beispiel mein Yoga-Studio:

– Glaube: Wir glauben an Yoga.

– Selbstironie: Das beste Mittel gegen ein starkes Egoproblem, ist ĂŒber sich selbst lachen zu können.

– Gleichheit: Alle sind gleich und somit werden alle Teilnehmer vor, wĂ€hrend und nach der Einheit gleichwertig betrachtet und respektvoll behandelt.

– Das einfache Sein: Yogis sind Menschen. Wir streben nach keiner Perfektion, die uns suggeriert wird, sondern wir sind stets bemĂŒht das einfache Sein zu verkörpern und zu vermitteln

– Mut: Auch wenn „alles und alle“ dagegen spricht und sprechen, stellen wir uns die Frage: „Habe ich den Mut meinem Herzen zu folgen?“





Das als konkretes Beispiele fĂŒr Unternehmens-Werte. Ja, aus einem anderen Bereich, vielleicht inspirieren sie euch dennoch fĂŒr eure eigenen Werte. Ich finde Werte, die griffig und auch etwas eigenwillig (wie in meinem Beispiel) formuliert sind, sehr cool, da sie im Kopf bleiben. Oft wirken Werte austauschbar und damit wenig hilfreich.

Aus gut beschriebenen Werten lassen sich bereits erste HandlungsgrundsÀtze ableiten. Das macht die Werte greifbar und konkret.

4. SWOT Analyse

Ein wichtiger Teil der Strategie ist die Analyse. Um zu zu wissen wo man steht und was die eigenen StÀrken, SchwÀchen, Chancen und Risiken sind. Genau das ist die Aufgabe der SWOT Analyse. Damit werden systematisch die vier SWOT-Bereiche beleucht: StÀrken, SchwÀchen, Chancen und Gefahren. Am besten funktioniert das mit möglichst vielen Mitgliedern der Schule, damit man eventuelle nicht so offensichtliche Schwachstellen oder StÀrken besser erfassen kann. Es kann aber auch sinnvoll sein, mit einer gut gemischten Kerngruppe zu arbeiten, die dann das Erarbeitete der Gesamt-Gemeinschaft vorstellt und sie um Feedback und ErgÀnzung bittet.

Strengths – Hier beschreibt man die eigenen StĂ€rken. Bspw. wo man besser ist als die Konkurrenz, welche Vorteile man hat etc. Das könnte bei einer freien Schule zum Beispiel die SelbstĂ€ndigkeit und die Potenzialentwicklung aller Menschen an der Schule sein.
Weaknesses – Hier fĂŒhrt man auf welche SchwĂ€chen es in der Firma gibt. Bspw. Nachteile, Probleme, Stolpersteine etc.oder wo wollen/können wir uns noch verbessern: Das könnte zum Beispiel die durchgĂ€ngige QualitĂ€t der Weiterqualifizierung der Erwachsenen ander Schule sein.
Opportunities – Welche möglichen Chancen gibt es am Markt und wo gibt es Möglichkeiten sich zu entwickeln. Warum nicht Ausschau nach Kooperationspartnern halten, die Ă€hnliche Werte vertreten und das eigene Angebot bereichern können?
Threats – Welche Gefahren können am Markt entstehen und worauf sollte man aufpassen. Was könnte hier in einer freien Schule wichtig sein zu beachten? Vielleicht verlassen immer mal wieder Familien die Schule, die sich etwas anderes von der Schule versprochen hatten und nun unzufrieden sind und im Umfeld der Schule diese Unzufriedenheit kundtun. Nicht nur sachlich, sondern sie nennen die Arbeit der Schule unprofessionell. Wie kann hier Schadensbegrenzung erfolgen?

Eine fundierte SWOT-Analyse ist unverzichtbare Basis im Strategieprozess.

5. Langfristige Ziele

Nachdem sich eine Schule intensiv mit der Vision, der eigenen Mission sowie seiner SWOT Analyse beschÀftigt hat, sollte man sich auch Ziele setzen. In diesem Dokument versucht man in 3-5 Statements zu beschreiben wie man die eigene Vision konkret erreichen will. Dabei formuliert man die PlÀne kurz aus, damit diese nachvollziehbar werden. Dieser Schritt hilft auch realistisch zu betrachten, in wieweit die Vision realistisch oder unrealistisch ist.

6. Ziele fĂŒr jedes Jahr setzen

Anhand der langfristig gesetzten Ziele vom Punkt 5 empfiehlt es sich diese auf jÀhrliche Basis runtrzubrechen.

Was mĂŒssen wir dieses Jahr erreichen, um unsere langfristigen Ziele zu erreichen? Was ist der gewollte Fortschritt dieses Jahr? Nur durch dieses Vorgehen kann man sicherstellen, dass die Schulentwicklung vorangeht, sich niemand ĂŒberfordert und alle wissen, wo gerade die PrioritĂ€ten und Schwerpunkte liegen.

Diese Ziele kann man nach dem SMART Prinzip erstellen.

Specific – Einfache, klar definierte und relevante Ziele
Measurable – Ziele mĂŒssen messbar und vergleichbar sein
Achievable – Erreichbare Ziele setzen
Realistic – Ziele mĂŒssen realistisch und umsetzbar sein
Time-based – Die Ziele mĂŒssen klare Start-End-Punkte haben oder zeitlich abgrenzbar sein.

Schulen, die dies versÀumen sind leicht zu erkennen.

Bei ihnen ist meist

  • keine klare Ausrichtung zu erkennen
  • der Teller ĂŒbervoll und alle Menschen haben gefĂŒhlt die Zunge auf dem Boden, weil alle Aufgaben gleich wichtig erscheinen
  • kein Hand-in-Hand-Arbeiten spĂŒrbar

Ziele zu formulieren klingt banal und logisch. Es zu machen unterscheidet Schulen, die erfolgreich sind in der Umsetzung ihres Konzepts von denen, die davon ein bisschen und hiervon ein wenig machen. Das zweite Vorgehen fĂŒhrt dann dazu, dass ein schlingernder, unsicherer Kurs entsteht. Man tut und macht, kommt aber nicht so richtig vorwĂ€rts. Oft zeigt sich dieses Vorgehen in iner hohen Fluktuation der Mitarbeiter*innen: Es kommen hoch motivierte Menschen an die Schule, die richtig Lust haben etwas zu bewirken und die das Schulkonzept begeistert. Nach wenigen Monaten erscheinen sie mĂŒde und ausgebrannt. Sie erleben sich als wenig selbstwirksam und kĂŒndigen, um an eine Schuule zu wechseln, die strukturell kalr aufgestellt ist.

7. Aktionsplan erstellen

Das finale Herunterbrechen der Planung ist dann mit dem Aktionsplan, in dem konkretesten Level. Hier definiert man klare TĂ€tigkeiten fĂŒr die einzelnen Ziele im Jahr. Diese mĂŒssen je nach KomplexitĂ€t der jĂ€hrlichen Ziele auch dementsprechend detailliert erklĂ€rt werden. Speziell der Aktionsplan sollte auch fĂŒr jeden leicht nachvollziehbar sein, damit Mitarbeiter*innen eine detailiierte Übersicht ĂŒber die wichtigsten Aufgaben haben.

Das macht richtig Freude und begeistert. Am Jahresende kann man dann sehen, welche Ziele erreicht wurden und sich neue setzen oder noch nicht erreichte Ziele weiter verfolgen.

Das Wirken an der Schule wird wie ein Bild in einen schönen und passenden Rahmen gesetzt. Dieser schrÀnkt die KreativitÀt nicht ein, sondern ermöglicht sie vielmehr.

Zusammenfassend möchte ich festhalten:

Es braucht gerade in einer freien Schule strategisches Denken.

Denn: Wer besondere Ziele hat, braucht auch einen konkreten Plan, um diese umzusetzen. Was meine ich mit besonderen Zielen? Damit meine ich, dass die Ziele einer freien Schule, egal nach welchem reformpĂ€dagogischen Konzept sie arbeitet, hohe Ziele sind, die wertebasiert sind, eine gute KommunikationsfĂ€higkeit brauchen und dann funktionieren, wenn alle an der Schule an einem Strang ziehen. Schnell wird die Kommunikation und die Richtung der Zusammenarbeit unklar, mĂŒhsam und uneindeutig. Das zu verhindern gelingt durch die BeschĂ€ftigung mit der Strategie.

Den Erfolg der Umsetzung des Genehmigungskonzeptes kann man doch nicht dem Zufall ĂŒberlassen.

Das wÀre fatal, oder?

Oft werde ich gefragt, wann es denn Sinn macht, sich mit der eigenen Startegie auseinanderzusetzen.

Denn am Anfang, wenn noch wenige Menschen involviert sind, kann man ja Vieles auf Zuruf klĂ€ren. Es lohnt sich bereits in dieser Phase eine Strategie aufzusetzen, um den Punkt nicht zu verpassen, wenn die Zahl der Beteiligten einen bestimmten Punkt ĂŒberschreitet. Dieser Punkt hĂ€ngt nicht unbedingt nur von Anzahl der Menschen ab, sondern von vielen anderen Aspekten, wie der Kommunikation, der Wertgleichheit und wie viel Zeit man sich nimmt Prozesse gemeinsam aufzusetzen.

ZurĂŒck zu Anna und Pauline. Egal ob sich die beiden dazu entscheiden weiter zusammenzuarbeiten, oder nicht. Es lohnt sich fĂŒr diese junge Schule den Konflikt zum Ablass zu nehmen und bewusst und grundsĂ€tzlich in den Strategieprozess einzusteigen.

Dabei wĂ€re es sehr wĂŒnschenswert, wenn die Person, die die Schulleitung ĂŒbernommen hat (egal ob nur formal oder tatsĂ€chlich) vom Strategieprozess ĂŒberzeugt wĂ€re und hinter ihm stĂŒnde. Sollten Anna und Paulina hier ein gemeinsames Ziel sehen, dann lohnt es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall, der Zusammenarbeit noch eine Chance zu geben und auszuloten, was die gleichwĂŒrdige und respektvolle Zusammenarbeit der erwachsenen Menschen an dieser jungen Schule tatsĂ€chlich bedeutet. Im Moment und in Zukunft, fĂŒr die Menschen, die die Gegenwart der Schule gestalten und fĂŒr die, die ihre Zukunft fĂŒllen werden.

Damit eine sinnstiftende Klarheit entsteht, die die Zusammenarbeit und das Wirken an der Schule mit einem leichten GefĂŒhl koppelt. Damit der Rahmen sich sicher anfĂŒhlt, auch wenn man neu ankommt, als Lernbegleiter:in oder als Eltern oder als Kind.

DafĂŒr lohnt es sich, die sieben Aspekte dieses Blogposts zu berĂŒcksichtigen.

Danke fĂŒrs Lesen!

Deine Sandra

Wunder. Fliegen. Weiter.

Sandra Schumacher

Sandra Schumacher ist die GrĂŒnderin des Instituts Wunder. Fliegen. Weiter. und blickt selbst auf 10 Jahre Schulleitung an einer freien Montessori-Schule zurĂŒck.

In ihren Blogartikeln schenkt sie dir spannende Einblicke in alltĂ€gliche Fragen von Schulleiter:innen und FĂŒhrungspersonen an Schulen - und hilft dir, deine eigene FĂŒhrung jeden Tag zu verbessern!

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Psst, es gibt eine Ausbildung zur Schulleitung

Die praxisnahe Fachausbildung zu den “7 RĂ€umen der FĂŒhrung”

Die Online-Fachausbildung zu den “7 RĂ€umen der FĂŒhrung” ist das HerzstĂŒck des Instituts. Zwei Mal im Jahr begleiten wir eine ausgewĂ€hlte Gruppe von bis zu 25 Personen dabei, in ihre souverĂ€ne FĂŒhrungsrolle (noch mehr) hineinzuwachsen. Dabei kreieren wir eine ausgeglichene Mischung von Gemeinschaft und Austausch mit wertvollem und praktischem Input.

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